Gut Glüsig stellt sich vor

Unsere idyllisch gelegene Hofanlage, erstmalige urkundliche Erwähnung 1112, am nördlichen Rand der Magdeburger Börde, geht auf ein Vorwerk des Zisterzienserinnen-Klosters in Alt-Haldensleben zurück. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde sie wieder aufgebaut, ebenso die nahe gelegene St. Anna-Kapelle, in der die letzte Äbtissin des Konvents (gest.1812) bestattet ist. Gut Glüsig wurde, wie das Kloster in Althaldensleben, Anfang des 19. Jahrhunderts Eigentum des Magdeburger Großkaufmanns Johann Gottlob Nathusius. In den Kriegsjahren 1866 und 1870/71 diente es als Lazarett, bevor es zwölf Jahre später in den Besitz der Zuckerfabrik Jenrich, Druckenbrodt und Co. in Ackendorf kam.

1945-1990 wurde der Hof volkseigenes Gut, das der Caritasverband Magdeburg e.V. 1992 übernahm. Er stellte alles auf ökologische Landwirtschaft um und initiierte das soziale „Arbeits- und Wohnprojekt St. Franziskus.“
1998 wurde der landwirtschaftliche Betrieb durch den Bau eines eigenen Schlacht- und Verarbeitungshauses ergänzt. Die ökologisch erzeugten landwirtschaftlichen Produkte werden nach BIOLAND - Richtlinien verarbeitet und vermarktet.

Gut Glüsig - Ein Hof mit einer 1000jährigen Geschichte

1000

Die Siedlung Glüsingen entsteht in der ursprünglich von Sueven bewohnten Gegend. Um das nach Überlieferung von Graf Gero am Fuß seiner Burg gegründete Kloster bildet sich der Ort Althaldensleben.

1100

1112 erste urkundliche Erwähnung des Klosters. In den Kämpfen zwischen Heinrich dem Löwen und dem Erzbischof Wichmann von Magdeburg werden Burg und Kloster 1167 zerstört.

1200

Erzbischof Albrecht beginnt mit dem Neuaufbau der Stadt und des Klosters in Althaldensleben.1228 wird der Zisterzienserinnenkonvent gegründet, dem im Jahr 1236 von Erzbischof Willebrand von Magdeburg eine Kapelle übereignet wird. 1270-1300 schenkt Konrad von Wudenswegen (Gutenswegen) dem Kloster Besitz zu Glüsingen, weitere Zuwendungen erfolgen.

1310

erwirbt das Kloster Grund und Boden in Glüsingen. Der Ort, unter der Landeshoheit des Markgrafen von Brandenburg, wird dem Erzbistum Magdeburg untertänig (1336).

1400

Nach einer Pestepidemie um 1450 ist Glüsingen verödet. Östlich der alten Dorfanlage erbaut das Kloster um 1460 das Vorwerk Glüsig.

1500

Um 1570 erlebt das Zisterzienserinnenkloster unter der Äbtissin Sophie von Alvensleben eine Blütezeit. Auf Gut Glüsig gedeiht die landwirtschaftliche Arbeit.

1600

Während des Dreißigjährigen Krieges werden das Vorwerk und die Kapelle verwüstet. Ab 1648 erfolgt der Wiederaufbau. Das Kloster stiftet eine jährliche Prozession zur St. Anna-Kapelle.

1700

Um 1700 gehört der gesamte Besitz des ehemaligen Dorfes Glüsingen dem Kloster. 1757 errichtet Äbtissin Gräber das noch heute erhaltene Hauptgebäude des Wirtschaftshofes.

1800

1806 plündern Franzosen das Vorwerk und die Kapelle. 1810 verkauft die westfälische Regierung das unter Napoleon aufgehobene Kloster samt Vorwerk Glüsig an den Großkaufmann Johann Gottlob Nathusius. 1812 wird die letzte Äbtissin, Ludovica Dederich, in der St. Annenkapelle beigesetzt. Um 1866 unterhält Heinrich Nathusius in Glüsig ein Privatlazarett. Das Vorwerk wird 1883 an die Zuckerfabrik von Jenrich, Druckenbrodt u. Co zu Ackendorf verkauft.

1900

1934 wird Glüsig, zuvor zu Althaldensleben gehörig, nach Ackendorf eingemeindet.1938 entsteht in Glüsig eine neue Bauernsiedlung. Nach dem 2. Weltkrieg wird dasehemalige Vorwerk zum volkseigenen Gut. Der Caritasverband kann das Gut mit dem Hof und 32ha Ackerfläche 1992 von der Treuhand erwerben und mit einem sozialen Arbeits- und Beschäftigungsprojekt beginnen. 1998 wird in Glüsig ein Schlachthaus errichtet und die Gut Glüsig GmbH als sozialer Erwerbsbetrieb gegründet.

2000

Auf Gut Glüsig wird ökologische Landwirtschaft mit sozialen Projekten verbunden.